Wissensmanagement ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensführung und spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. In einer zunehmend wissensbasierten Wirtschaft ist es für Unternehmen essenziell, Wissen effizient zu erfassen, zu verarbeiten und zu nutzen. Das Konzept des Wissensmanagements nach Nonaka und Takeuchi hebt hervor, dass Wissen nicht nur gespeichert, sondern vor allem aktiv entwickelt und geteilt werden muss, um einen nachhaltigen Mehrwert zu schaffen. Besonders im ICT-Bereich, wo technologische Entwicklungen und Fachwissen eine Schlüsselrolle spielen, ist eine effektive Wissensnutzung von großer Bedeutung.

Nonaka und Takeuchi entwickelten das SECI-Modell, das den Wissenstransfer innerhalb eines Unternehmens beschreibt. Es basiert auf der Annahme, dass Wissen in zwei Formen vorliegt:

  • Explizites Wissen – Dokumentiertes Wissen, das leicht weitergegeben werden kann (z. B. Handbücher, Anleitungen).
  • Implizites Wissen – Erfahrungswissen, das schwer zu formalisieren ist (z. B. Fähigkeiten, Intuition).

Das SECI-Modell beschreibt vier Prozesse, durch die Wissen in einem Unternehmen generiert und weiterentwickelt wird:

ProzessBeschreibungBeispiel
Sozialisation (Tacit to Tacit)Wissen wird durch gemeinsame Erfahrungen und Interaktionen weitergegeben.Mentoring oder „Learning by Doing“ innerhalb eines Projektteams.
Externalisierung (Tacit to Explicit)Implizites Wissen wird in explizite Form gebracht.Erstellung von Berichten oder Dokumentationen auf Basis praktischer Erfahrungen.
Kombination (Explicit to Explicit)Verschiedene explizite Wissensquellen werden kombiniert.Erstellung eines Handbuchs aus mehreren internen Dokumenten.
Internalisierung (Explicit to Tacit)Explizites Wissen wird durch Anwendung zu implizitem Wissen.Schulung von Mitarbeitenden, die das Gelernte in der Praxis umsetzen.

Die erfolgreiche Einführung eines Wissensmanagementsystems erfordert eine strukturierte Vorgehensweise und die Einbindung der gesamten Organisation.

SchrittBeschreibungPraxisbeispiel
WissenserhebungErfassung bestehenden Wissens und Identifikation von Lücken.Umfragen, Interviews mit Mitarbeitenden.
WissensspeicherungAufbau von Datenbanken und Wissensarchiven.Erstellung eines internen Wikis für Projektwissen.
WissensverteilungSicherstellung, dass Wissen allen relevanten Mitarbeitenden zugänglich ist.Regelmäßige Meetings, Newsletter und Schulungen.
WissensnutzungAktive Anwendung des vorhandenen Wissens im Tagesgeschäft.Nutzung von Checklisten und Best Practices in Projekten.
WissensweiterentwicklungLaufende Aktualisierung und Verbesserung der Wissensbasis.Lessons-Learned-Workshops nach Projektabschlüssen.

Nach der Einführung des Wissensmanagements im Unternehmen ergeben sich für dieses folgende Vorteile:

  • Effizienzsteigerung: Schnellere Problemlösungen durch einfachen Zugriff auf relevantes Wissen.
  • Innovationsförderung: Kreativität und Entwicklung neuer Ideen durch Wissensaustausch.
  • Qualitätssicherung: Einheitliche Standards und weniger Fehler durch dokumentierte Prozesse.
  • Mitarbeitermotivation: Förderung von Weiterbildung und interner Wissensweitergabe.

Die Einführung des Wissensmanagements im Unternehmen erfordert die Bewältigung folgender Herausforderungen.

HerausforderungLösung
Widerstand gegen WissensweitergabeAnreize schaffen und transparente Wissenskultur fördern.
Technologische BarrierenEinführung moderner Wissensmanagement-Tools und Schulung der Mitarbeitenden.
Sicherung von implizitem WissenMentoring-Programme und Job-Rotation etablieren.

Das Wissensmanagement ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen, die ihre Prozesse optimieren und ihre Innovationsfähigkeit stärken möchten. Das Modell von Nonaka und Takeuchi bietet eine praxisnahe Grundlage, um Wissen systematisch zu erfassen und weiterzugeben. Die Anwendung dieser Methoden trägt dazu bei, den Wissensfluss innerhalb der Organisation zu verbessern und langfristig Wettbewerbsvorteile zu sichern. Unternehmen, die kontinuierlich in Wissensmanagement investieren, profitieren von höherer Effizienz, Qualität und einer motivierten Belegschaft.