Die Strategieentwicklung ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensführung, und es gibt verschiedene Vorgehensmodelle und Ansätze, die Unternehmen dabei unterstützen, eine erfolgreiche Strategie zu formulieren und umzusetzen. Jedes Modell hat seine eigenen Merkmale und bietet spezifische Werkzeugeund Frameworks für die strategische Planung. Darüber hinaus gibt es bestimmte Schlüsselfaktoren, die sicherstellen, dass der Strategieprozess effizient und effektiv verläuft.
Zwei prominente Denker in diesem Bereich sind Prof. Dr. Michael E. Porter und Prof. Dr. Günter Müller-Stewens, deren Modelle und Konzepte weit verbreitet sind. Diese Modelle betonen die Bedeutung eines systematischen Ansatzes und berücksichtigen verschiedene interne und externe Faktoren, die den Erfolg einer Strategie beeinflussen.
Vorgehensmodelle | Modelle | Anwendung |
Michael E. Porter (Porter, bekannt für seine Arbeit im Bereich des Wettbewerbsvorteils und der Branchenanalyse, hat mehrere Frameworks entwickelt, die helfen, strategische Positionen im Wettbewerb zu bestimmen.) | Porter’s Five Forces Ein Modell zur Analyse der Wettbewerbsintensität und der Attraktivität einer Branche. Es berücksichtigt fünf Kräfte: – Wettbewerb in der Branche – Bedrohung durch neue Marktteilnehmer – Verhandlungsmacht der Lieferanten – Verhandlungsmacht der Kunden – Bedrohung durch Ersatzprodukte | Die Modelle von Porter werden genutzt, um Wettbewerbsstrategien zu formulieren und die Positionierung eines Unternehmens im Markt zu analysieren. Sie helfen Unternehmen, ihre Stärken auszuspielen und sich gegen externe Kräfte abzusichern. |
Porter argumentiert, dass Unternehmen zwischen drei generischen Wettbewerbsstrategien wählen sollten: – Kostenführerschaft: Günstigere Preise als die Konkurrenz durch effiziente Produktion und Kostensenkung. – Differenzierung: Einzigartigkeit des Produkts oder der Dienstleistung, die einen Mehrwert für den Kunden schafft. – Fokussierung: Konzentration auf ein Nischensegment, um dort entweder Kostenführerschaft oder Differenzierung zu erreichen. | ||
Prof. Dr. Günter Müller-Stewens (Müller-Stewens, Professor für Strategisches Management, bietet einen ganzheitlicheren Ansatz zur Strategieentwicklung, der sowohl Wertschöpfung als auch Prozessorientierungbetont.) | Strategie als Prozess Müller-Stewens sieht die Strategieentwicklung nicht als einmalige Aktivität, sondern als einen kontinuierlichen Prozess. Der Fokus liegt auf der dynamischen Anpassung von Strategien in einer sich verändernden Umwelt. | Diese Ansätze helfen Unternehmen, ihre Kernkompetenzen zu entwickeln und gleichzeitig die externe Umwelt im Blick zu behalten. Der Fokus auf strategische Flexibilität ist besonders nützlich in sich schnell verändernden Märkten. |
Integration verschiedener Perspektiven: Er betont die Verknüpfung von internen und externen Analysen. Neben der Marktanalyse (externe Analyse) werden die internen Fähigkeitenund Ressourcen des Unternehmens in den Strategieprozess integriert. | ||
Strategische Optionen: Neben den klassischen Wettbewerbsstrategien stellt er die Wichtigkeit der Schaffung neuer Märkte oder der Blue Ocean-Strategie in den Vordergrund, bei der Unternehmen durch Innovationen neue Nachfrage schaffen und dem direkten Wettbewerb ausweichen. | ||
SWOT-Analyse | Die SWOT-Analyse ist ein klassisches Werkzeug der Strategieentwicklung, das eine interne und externe Perspektive kombiniert: – Stärken (Strengths): Interne Faktoren, die das Unternehmen von der Konkurrenz abheben und Wettbewerbsvorteile bieten. – Schwächen (Weaknesses): Interne Defizite, die die Leistungsfähigkeit einschränken. – Chancen (Opportunities): Externe Faktoren, die das Unternehmen nutzen kann, um zu wachsen oder Wettbewerbsvorteile zu erlangen. –Bedrohungen (Threats): Externe Risiken, die die Unternehmensleistung beeinträchtigen könnten. | Die SWOT-Analyse bietet eine systematische Herangehensweise, um Stärken zu maximieren, Schwächen zu minimieren und auf externe Chancen und Bedrohungen zu reagieren. |
Balanced Scorecard (Kaplan und Norton) | Die Balanced Scorecard (BSC)wurde von Robert Kaplan und David Norton entwickelt und ist ein umfassendes Framework zur strategischen Steuerung. Sie betrachtet die Unternehmensstrategie aus vier Perspektiven: – Finanzperspektive: Welche finanziellen Ergebnisse werden angestrebt? –Kundenperspektive: Wie wird das Unternehmen aus Sicht der Kunden wahrgenommen? – Prozessperspektive: Welche internen Prozesse müssen optimiert werden? – Lern- und Entwicklungsperspektive: Welche Innovations- und Verbesserungspotenziale gibt es? | Die BSC dient als Werkzeug, um die Umsetzung der Strategie zu überwachen und sicherzustellen, dass alle Bereiche des Unternehmens auf die gleichen strategischen Ziele ausgerichtet sind. |
Blue Ocean Strategy (Kim und Mauborgne) | Die Blue Ocean Strategy fordert Unternehmen auf, neue Märkte zu erschließen, statt in bestehenden, hart umkämpften Märkten (Red Oceans) zu konkurrieren. Die Idee ist, den Wettbewerb irrelevant zu machen, indem neue Nachfrage geschaffen wird. Eliminieren-Reduzieren-Steigern-Schaffen-Raster: Ein Werkzeug, das Unternehmen dabei hilft, neue Märkte zu schaffen, indem sie unnötige Elemente eliminieren, wertlose Elemente reduzieren, nützliche Elemente steigern und innovative Elemente schaffen. | Diese Strategie ist nützlich für Unternehmen, die sich von der Konkurrenz differenzieren wollen, indem sie neue Marktsegmente schaffen oder bestehende Märkte völlig neu gestalten. |