Vertragsformen und die damit verbundenen Verjährungsfristen sind essenzielle Aspekte des Schweizer Rechts, die eine zentrale Rolle bei der Sicherung der Rechtskonformität spielen. Für ICT-Vorhaben sind diese Grundlagen entscheidend, um rechtliche Risiken zu minimieren und die Durchsetzung von Ansprüchen zu gewährleisten. Die Wahl der richtigen Vertragsform und die Berücksichtigung der relevanten Fristen gewährleisten die rechtliche Verbindlichkeit und schützen vor späteren Streitigkeiten.

Das Schweizer Recht unterscheidet zwischen verschiedenen Vertragsformen, die je nach Art des Rechtsgeschäfts und den gesetzlichen Anforderungen variieren. Diese Formen dienen dazu, die Verbindlichkeit und die Beweiskraft eines Vertrags zu sichern.

VertragsformBedingungenBeispiele
Formloser VertragMündlich oder durch konkludentes HandelnVereinbarung über kleinere IT-Dienstleistungen
Einfache SchriftlichkeitSchriftlich abgefasst und unterschriebenArbeitsverträge im ICT-Bereich
Qualifizierte SchriftlichkeitUnterschrift und weitere BedingungenBürgschaftsverträge über CHF 2’000
Öffentliche BeurkundungMitwirkung eines Notars oder autorisierter PersonGründung einer Aktiengesellschaft
Eintrag in öffentliche RegisterEintrag in ein öffentliches RegisterEintragung eines Eigentumsvorbehalts ins Grundbuch
Öffentliche Beurkundung und EintragKombination von Beurkundung und EintragKaufverträge über Immobilien

Die Verjährungsfristen bestimmen, wie lange Ansprüche aus einem Vertrag geltend gemacht werden können. Sie variieren je nach Art der Forderung.

ForderungsartVerjährungsfristBeispiele
Allgemeine Forderungen10 JahreVergütung für Dienstleistungen
Forderungen aus periodischen Leistungen5 JahreLöhne, Miete für Serverräume
Schadensersatzansprüche3 Jahre (ab Kenntnis)Schäden durch fehlerhafte Software
Garantieansprüche2 JahreMängel bei Kaufverträgen, z. B. Hardware
Forderungen bei Arglist10 Jahre (ab Kenntnis)Arglistige Täuschung bei einem Softwarekauf

Das Verständnis der verschiedenen Vertragsformen und Verjährungsfristen ist entscheidend, um Rechtskonformität in ICT-Vorhaben sicherzustellen. Die Wahl der geeigneten Form und die Einhaltung der relevanten Fristen minimieren rechtliche Risiken und sichern die Durchsetzbarkeit von Ansprüchen. Diese Grundlagen sind nicht nur juristisch, sondern auch strategisch für die Projektleitung von Bedeutung.