Die Beschreibung der bestehenden Business- und Informationsarchitektur (Daten- und Applikationsarchitektur) ist eine zentrale Aufgabe in der Enterprise Architecture Entwicklung (EA-Entwicklung). Sie bildet die Grundlage, um den aktuellen Zustand der Unternehmensarchitektur (Ist-Zustand) zu analysieren, Schwächen zu identifizieren und eine Zielarchitektur (Soll-Zustand) zu entwickeln.

SchrittBeschreibungAktivitätenTechniken
Festlegung des Umfangs und der ZieleDefinition, welche Teile der Business- und Informationsarchitektur beschrieben werden sollen und warum.– Identifikation der relevanten Geschäftsbereiche und IT-Systeme. 
– Festlegen des Detaillierungsgrades und des Formats der Dokumentation.
– Stakeholder-Analyse
– Scope-Definition
Erhebung und Sammlung von InformationenSammeln der relevanten Informationen zu Geschäftsprozessen, Datenflüssen und Applikationen.– Interviews und Workshops mit Fachbereichen und IT-Teams. 
– Analyse von Dokumentationen, Systemhandbüchern und Datenmodellen.
– Workshops
– Fragebögen
– System-Analyse
Modellierung der GeschäftsarchitekturDarstellung der aktuellen Geschäftsprozesse, -funktionen und -strukturen.– Prozessaufnahme und -dokumentation.
– Zuordnung von Prozessen zu organisatorischen Einheiten und IT-Systemen.
– BPMNValue Chain – Mapping
– Capability Mapping
Modellierung der DatenarchitekturBeschreibung der Datenstruktur, Datenflüsse und Datenquellen innerhalb der Organisation.– Erstellung von Datenmodellen und Katalogen. 
– Analyse von Datenflüssen zwischen Systemen.
– ERD
– Datenflussdiagramme
– Data Cataloging
Modellierung der ApplikationsarchitekturDarstellung der Anwendungen, ihrer Funktionalitäten und der Interaktionen untereinander.– Erstellung eines Applikationsinventars. Analyse von Schnittstellen und Abhängigkeiten zwischen Anwendungen.– System Landscape Diagram
– Application Portfolio Management
– Schnittstellenkatalog
Analyse der AbhängigkeitenUntersuchung, wie Geschäftsprozesse, Daten und Anwendungen miteinander verknüpft sind.– Identifikation von Prozessen, die auf spezifische Daten oder Anwendungen angewiesen sind.
– Bewertung von Abhängigkeiten und möglichen Schwachstellen.
– Impact Analysis
– Matrix-Darstellung
Dokumentation und KommunikationZusammenfassung und Visualisierung der Ergebnisse in einer klaren und verständlichen Form.– Erstellung von Berichten, Modellen und Diagrammen.
– Präsentation der Ergebnisse an Stakeholder.
– Architekturrepositorie
– Storyboard
Validierung und FreigabeSicherstellen, dass die beschriebene Architektur den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht und von den Stakeholdern akzeptiert wird.– Abgleich der Beschreibung mit den Stakeholdern und IT-Teams.
– Einholen von Feedback und Zustimmung.
– Workshops
– Review-Meetings

Die beschriebenen Business- und Informationsarchitektur bieten folgende Vorteile:

  • Klarheit: Transparenz über bestehende Geschäftsprozesse, Datenflüsse und Anwendungen.
  • Entscheidungsgrundlage: Identifikation von Schwachstellen und Optimierungspotenzialen.
  • ICT-Governance: Grundlage für die Einhaltung von Standards und regulatorischen Vorgaben.
  • Effizienz: Bessere Planung und Koordination bei der Einführung neuer Systeme oder Änderungen.