In der Kostenrechnung (KoRe) stehen Plan/Ist-VergleicheKennzahlen und Korrekturmassnahmen im Zentrum des Controllings. Ein Plan/Ist-Vergleich stellt die tatsächlich angefallenen Kosten (Ist) den vorab kalkulierten/plangemässen Kosten (Plan) gegenüber. Mithilfe von Kostentransparenz lassen sich soAbweichungen erkennen, Ursachen analysieren und anschliessend Gegenmassnahmen einleiten. Diese Vorgehensweise unterstützt das Management bei der kosteneffizienten Steuerung von Abteilungen (Kostenstellen), Produkten (Kostenträgern) oder Prozessen.

Der Plan/Ist-Vergleich läuft typischerweise in nachfolgenden Schritten ab:

  • Planwerte definieren (Basierend auf erwarteten Aktivitäten (Produktionsmenge, Materialbedarf, Personaleinsatz) oder historischen Daten.)
  • Ist-Daten erfassen (Tatsächliche Kosten über das Finanz-/ERP-System)
  • Erkennen von Abweichungen (positiv / negativ zwischen Plan/Ist)
  • Aufdecken von Ursachen (Preis-, Mengen-, oder Struktureinflüsse).
  • Massnahmen definieren und implementieren (Kostensenkung, Budgetanpassung, Preisdurchsetzung)
  • Massnahmen prüfen (Prüfpunkt definieren und Analyse erneut durchführen und neue Massnahmen bei Abweichung prüfen)

Die Kennzahlen wie DeckungsbeitragKostendeckungsgradStundensätze oder Prozesskosten dienen als Steuerungsinstrumente.

KennzahlenBeschreibung
DeckungsbeitragDeckungsbeitrag (DB) = Erlös – variable Kosten. Zeigt, wie viel zur Deckung der Fixkosten (und zum Gewinn) ein Produkt oder Auftrag beiträgt.
KostendeckungsgradVerhältnis von Erlösen zu Kosten (z.B. Erlös / Selbstkosten). Kostendeckungsgrad > 1 bedeutet Gewinn.Vergleich Plan vs. Ist zeigt Effizienzgrad. 
Stundensatz (Personal / Maschine)Kennzahl für Kosten je Stunde Maschinenlaufzeit oder Personaleinsatz. Werden die geplanten Stundensätze eingehalten oder überschritten?
Prozesskosten-KennzahlenZ.B. Kosten pro VorgangKosten pro Prozessstunde, in einer Prozesskostenrechnung verankert.

Sobald Abweichungen festgestellt werden, ergreift das Unternehmen Korrekturmassnahmen wie Prozessverbesserungen, Anpassung von Kalkulationen oder Verhandlungen mit Lieferanten. Bevor jedoch vorschnell Massnahmen eingeleitet werden, sollten zunächst die tatsächlichen Ursachen der Abweichungen geklärt werden. Diese können folgende Ursachen haben:

  • Preisabweichung (z.B. Rohstoffpreise steigen)
  • Mengenabweichung (z.B. höherer Verbrauch als geplant)
  • Strukturelle / organisatorische Probleme (z.B. ineffiziente Abläufe, Maschinenstillstand).

Die tatsächlichen Ursachen müssen zuerst bekannt sein, bevor Korrekturmassnahmen ergriffen werden können:

  • Kostensenkung (Optimierung Einkaufskonditionen, Prozessoptimierung, Automatisierung)
  • Mengenkontrolle (Reduktion von Verschwendung, bessere Planung der Materialflüsse)
  • Preisdurchsetzung (Höhere Absatzpreise oder Nachverhandlungen mit Kunden/Lieferanten)
  • Budgetanpassungen (Neuverteilung der Budgets oder Revision der Planwerte)

Nachdem die Korrekturmassnahmen festgelegt wurden, führt das Controlling regelmässige Plan-Ist-Vergleiche durch und etabliert so einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess innerhalb der Kostenrechnung.