Im Rahmen des Projektportfolio-Managements (PPM) ist die systematische Bewertung von Projektanträgen entscheidend, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Projekte zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen. Bewertungsdimensionen dienen dabei als Kriterien, anhand derer Projekte bezüglich ihrer strategischen Passung, wirtschaftlichen Rentabilität, Risiken und weiteren relevanten Aspekten beurteilt werden. Diese Dimensionen ermöglichen fundierte Entscheidungen und eine ausgewogene Ressourcenallokation innerhalb des Portfolios. Die Anwendung von Bewertungsdimensionen im Projektportfolio-Management erlaubt es Unternehmen, Projekte objektiv zu bewerten, Prioritäten zu setzen und Ressourcen effizient zu nutzen. Durch die klare Definition und Gewichtung dieser Dimensionen sowie deren strukturierte Anwendung auf das gesamte Portfolio wird gewährleistet, dass die ausgewählten Projekte optimal zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen sowie Risiken und Ressourcen effizient gemanagt werden.
Dimension | Beschreibung | Frage |
Strategiebeitrag | Bewertet, inwieweit ein Projekt mit den langfristigen Zielen und der Strategie des Unternehmens übereinstimmt. | – Trägt das Projekt zur Erreichung der strategischen Ziele bei? – Unterstützt es die Kernkompetenzen des Unternehmens? |
Wirtschaftlichkeit | Analysiert die finanziellen Vorteile und Kosten des Projekts, einschliesslich Return on Investment (ROI) und Gesamtkosten (Total Cost of Ownership, TCO). | – Wie hoch ist der erwartete ROI? – Welche Investitionen und laufenden Kosten sind erforderlich? |
Ressourcenbedarf | Bewertet den Bedarf an personellen, technologischen und finanziellen Ressourcen zur Durchführung des Projekts. | – Welche Ressourcen werden benötigt? – Sind die benötigten Ressourcen verfügbar oder müssen sie beschafft werden? |
Risiken | Identifiziert potenzielle Risiken und deren Auswirkungen auf das Projekt sowie die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens. | – Welche Risiken sind mit dem Projekt verbunden? – Wie hoch ist die Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenzielle Schaden? |
Zeitrahmen | Betrachtet die geplante Dauer des Projekts und die Einhaltung von Meilensteinen und Deadlines. | – Wie lange dauert das Projekt? – Sind die Zeitpläne realistisch und mit anderen Projekten kompatibel? |
Nutzen und Wertschöpfung | Bewertet den direkten und indirekten Nutzen des Projekts für das Unternehmen und seine Stakeholder. | – Welchen Mehrwert schafft das Projekt? – Wie verbessert es die Wettbewerbsfähigkeit oder Kundenzufriedenheit? |
Abhängigkeiten | Analysiert die Abhängigkeiten zwischen dem Projekt und anderen Projekten oder Geschäftsbereichen. | – Welche Projekte oder Prozesse sind abhängig? – Wie beeinflussen diese Abhängigkeiten den Erfolg des Projekts? |
Compliance und Regulierung | Bewertet die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen sowie interner Richtlinien. | – Erfüllt das Projekt alle relevanten rechtlichen Vorgaben? – Gibt es spezifische Compliance-Anforderungen? |
Innovationsgrad | Bewertet den Grad der Innovation und den Einsatz neuer Technologien oder Methoden im Projekt. | – Bringt das Projekt innovative Lösungen oder Technologien ein? – Fördert es die Innovationskultur im Unternehmen? |
Stakeholder-Interessen | Berücksichtigt die Bedürfnisse und Erwartungen der relevanten Stakeholder und deren Einfluss auf das Projekt. | – Welche Stakeholder sind involviert? – Wie gut erfüllt das Projekt die Erwartungen der Stakeholder? |
Anwendung der Bewertungsdimensionen auf ein Projektportfolio
Die Anwendung der Bewertungsdimensionen auf ein Projektportfolio erfolgt in mehreren klar definierten Schritten, die eine strukturierte und transparente Entscheidungsfindung gewährleisten.
Schritt | Beschreibung |
Definition der Bewertungsmassstäbe | – Bestimmen Sie, welche Bewertungsdimensionen für Ihr Unternehmen am wichtigsten sind, und vergeben Sie entsprechende Gewichtungen. Beispielsweise kann die strategische Passung höher gewichtet werden als der Innovationsgrad. – Entwickeln Sie einheitliche Bewertungsskalen (z.B. 1 bis 5) für jede Dimension, um die Vergleichbarkeit der Projekte zu gewährleisten. |
Bewertung der Projektanträge | – Jeder Projektantrag wird anhand der definierten Bewertungsdimensionen bewertet. – Vergeben Sie Punkte für jede Dimension entsprechend der Bewertungsskala und den Gewichtungen. |
Priorisierung der Projekte | – Berechnen Sie die Gesamtpunktzahl jedes Projekts durch Multiplikation der einzelnen Punktwerte mit den entsprechenden Gewichtungen. – Ordnen Sie die Projekte basierend auf ihren Gesamtpunktzahlen von hoch zu niedrig. |
Ressourcenallokation | – Stellen Sie sicher, dass die priorisierten Projekte die verfügbaren Ressourcen nicht überlasten. – Achten Sie darauf, dass das Portfolio eine ausgewogene Mischung aus strategischen, operativen und innovativen Projekten enthält. |
Kontinuierliche Überwachung des Status und Anpassung | – Verfolgen Sie den Fortschritt der Projekte regelmässig und passen Sie die Bewertungen bei Bedarf an veränderte Rahmenbedingungen an. – Nutzen Sie Lessons Learned aus abgeschlossenen Projekten, um die Bewertungsprozesse und Dimensionen kontinuierlich zu verbessern. |
Beispielhafte Anwendung der Bewertung des Projektportfolios

Das Projekt A hat die höchste Gesamtpunktzahl und passt am besten zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens, bietet den höchsten Nutzen und hat ein ausgewogenes Risiko. Das Projekt B ist wirtschaftlich sehr vorteilhaft, aber weniger strategisch relevant und hat höhere Risiken und das Projekt C hat einen hohen Ressourcenbedarf, bietet aber auch einen moderaten Nutzen. Basierend auf dieser Bewertung sollte Projekt A priorisiert und mit den verfügbaren Ressourcen unterstützt werden.