Lizensierungsmodelle sind zentrale Bausteine in der Softwarelandschaft eines Unternehmens. Sie beeinflussen nicht nur die Kostenstruktur, sondern auch die Flexibilität und Skalierbarkeit der IT-Lösungen. Die Wahl des passenden Lizenzmodells hat erhebliche Auswirkungen auf das Applikationsportfolio und die Enterprise-Architektur. Unternehmen, die diese Modelle und die Prinzipien der Kostenverrechnung verstehen, können Kosten optimieren, Risiken minimieren und ihre IT-Strategie zielgerichtet ausrichten. In diesem Beitrag werden die verbreitetsten Lizenzierungsmodelle von Softwareherstellern vorgestellt, deren Kostenstrukturen erläutert und die Auswirkungen auf das Applikationsportfolio und die Unternehmensarchitektur beleuchtet.

Softwarehersteller bieten unterschiedliche Lizenzierungsmodelle an, die sich je nach Einsatzbereich, Unternehmensgrösse und Anforderung variieren.

LizenzierungsmodellBeschreibungKostenprinzipBeispiel
Perpetual (Kauflizenz)Einmalige Zahlung für die dauerhafte Nutzung der Software.Einmalige hohe Investition, Wartung und Support separat.Microsoft Office 2019, Adobe CS6
Subscription (Abonnement)Laufende Zahlungen für die Nutzung während der Vertragslaufzeit.Monatliche oder jährliche Kosten, Updates inklusive.Microsoft 365, Adobe Creative Cloud
Pay-per-Use (Nutzungsbasiert)Abrechnung nach tatsächlicher Nutzung oder Ressourcenkonsum.Variable Kosten je nach Verbrauch.AWS, Google Cloud Platform
Concurrent User (Gleichzeitige Nutzer)Lizenzen basieren auf der Anzahl gleichzeitiger Nutzer.Skalierung nach Anzahl aktiver Benutzer.Citrix, SAP
Named User (Benannter Nutzer)Lizenz für spezifische, benannte Nutzer.Feste Gebühr pro Benutzer.Salesforce, Oracle
Floating LicenseLizenz kann von mehreren Nutzern geteilt werden, jedoch nur von einem gleichzeitig.Maximiert Nutzungseffizienz bei niedrigen Kosten.Autodesk AutoCAD
Open SourceSoftware mit offenem Quellcode, oft kostenlos nutzbar.Optional Wartungs- und Supportkosten.Linux, Apache

Die Wahl des Lizenzmodells beeinflusst direkt, wie Applikationen in das Gesamtbild der IT-Landschaft integriert werden.

AspektAuswirkung auf das ApplikationsportfolioEinfluss auf Enterprise-Architektur
KostenstrukturSubscription-Modelle verteilen Kosten über die Zeit, Kauflizenzen erfordern hohe Anfangsinvestitionen.Subscription-Modelle erleichtern budgetäre Planung und Skalierung.
Flexibilität und SkalierbarkeitNutzungsbasierte Lizenzen ermöglichen schnelles Skalieren bei wechselndem Bedarf.Cloud-basierte Architekturen profitieren von Pay-per-Use-Modellen.
Technische AktualitätAbonnements bieten kontinuierliche Updates, während Kauflizenzen veralten.Regelmässige Updates verringern technische Schulden.
Compliance und RisikoNamed User-Lizenzen sind einfacher zu überwachen als Concurrent-Modelle.Geringeres Risiko von Lizenzverletzungen und Audits.
InnovationsfähigkeitOpen Source und Pay-per-Use fördern Innovation durch niedrige Einstiegshürden.Erhöhte Flexibilität für den Einsatz neuer Technologien.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

Unternehmen ziehen aus einer durchdachten Lizenzstrategie folgende Vorteile: 

  • Kostenkontrolle und Planbarkeit: Vermeidung unnötiger Ausgaben und Budgetüberschreitungen.
  • Optimierung der IT-Ressourcen: Effiziente Nutzung der Software durch richtige Lizenzverteilung.
  • Risikominimierung: Reduzierung von Audit-Risiken und rechtlichen Konsequenzen.
  • Flexibilität und Skalierung: Lizenzmodelle ermöglichen Wachstum und schnelle Anpassung an Marktanforderungen.

Das Verständnis der unterschiedlichen Lizenzierungsmodelle ist für ein effizientes Applikationsportfolio-Management und die Gestaltung der Enterprise-Architektur unerlässlich. Unternehmen, die ihre Lizenzstrategie an der IT- und Unternehmensstrategie ausrichten, profitieren von Kostenoptimierung, Flexibilität und geringeren Risiken. Eine enge Zusammenarbeit zwischen IT und dem Lizenzmanagement ist dabei unerlässlich, um sicherzustellen, dass die gewählten Modelle langfristig zur Unternehmensentwicklung beitragen.

LizenzmodellVorteileNachteile
PerpetualLangfristige Kostenersparnis, keine laufenden Gebühren.Hohe Anfangsinvestition, keine automatischen Updates.
SubscriptionNiedrige Einstiegskosten, kontinuierliche Updates.Langfristig teurer als Kauflizenzen.
Pay-per-UseMaximale Flexibilität, keine ungenutzten Ressourcen.Kosten schwer kalkulierbar.
Named UserEinfaches Lizenzmanagement, klare Kostenstruktur.Unflexibel bei wechselndem Nutzerbedarf.
Floating LicenseEffiziente Nutzung, optimal für temporäre Nutzung.Komplexe Lizenzverwaltung.