Applikationsportfolio-Management (APM) ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmens-IT und dient dazu, die Gesamtheit der genutzten Softwareanwendungen strategisch zu verwalten. Ziel ist es, die Effizienz, Kosten und Risiken des Applikationsbestands zu optimieren und sicherzustellen, dass die eingesetzten Applikationen den Geschäftsanforderungen entsprechen. APM hilft Unternehmen, veraltete Anwendungen zu identifizieren, Redundanzen zu vermeiden und Investitionen in zukunftssichere Technologien zu lenken. Dieser Beitrag erläutert die grundlegenden Methoden und Prozesse des Applikationsportfolio-Managements und zeigt deren Nutzen für das Unternehmen auf.

Applikationsportfolio-Management verfolgt einen systematischen Ansatz zur Bewertung, Kategorisierung und Steuerung der Anwendungen innerhalb eines Unternehmens. Dies geschieht durch verschiedene Methoden und Prozesse, die darauf abzielen, Transparenz zu schaffen und datenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen.

Methode/ProzessBeschreibungZweck
ApplikationsbewertungAnalyse der Applikationen hinsichtlich Kosten, Nutzen, Risiken und technischer Reife.Identifikation von Optimierungspotenzialen und veralteten Anwendungen.
Portfolio-Analyse (Heatmap)Grafische Darstellung des Applikationsbestands nach Kriterien wie Effizienz und Risiko.Visualisierung von Handlungsbedarf und Engpässen.
Lifecycle-ManagementVerwaltung der Applikationen von der Einführung bis zur Stilllegung.Sicherstellung der Aktualität und Unterstützung der Anwendungen.
Kosten-Nutzen-AnalyseVergleich der Betriebskosten mit dem geschäftlichen Nutzen der Anwendungen.Ressourcen- und Budgetoptimierung.
Rationalisierung und KonsolidierungEliminierung redundanter oder nicht genutzter Applikationen.Reduzierung der Komplexität und Senkung von Betriebskosten.
Technische Bewertung (Fit-Gap-Analyse)Prüfung der technologischen Eignung und Anpassungsfähigkeit der Applikationen.Unterstützung der IT-Strategie und Vermeidung technischer Schulden.

Das Applikationsportfolio-Management (APM) verfolgt mehrere zentrale Ziele, die zur Optimierung der IT-Landschaft und zur Wertschöpfung beitragen:

  1. Kosteneffizienz – Durch die Identifikation und Stilllegung nicht genutzter oder redundanter Applikationen können Betriebskosten gesenkt werden.
  2. Risikominimierung – Veraltete oder nicht gewartete Applikationen bergen Sicherheitsrisiken. APM hilft, diese frühzeitig zu erkennen und zu adressieren.
  3. Strategische Ausrichtung – Anwendungen werden regelmässig daraufhin überprüft, ob sie die Geschäftsziele unterstützen und den Anforderungen der Fachabteilungen gerecht werden.
  4. Technologische Erneuerung – Veraltete Technologien werden durch moderne und skalierbare Lösungen ersetzt, um Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Ein standardisierter Prozess sorgt für eine kontinuierliche Bewertung und Anpassung des Applikationsportfolios.

SchrittBeschreibungErgebnis
InventarisierungErfassung aller bestehenden Applikationen.Vollständige Übersicht der Applikationslandschaft.
BewertungAnalyse der Applikationen hinsichtlich Kosten, Nutzen und Risiken.Applikationskategorisierung (z. B. Kerngeschäft, unterstützend).
KlassifizierungEinteilung der Applikationen in Kategorien (z. B. Keep, Replace, Sunset).Entscheidungsgrundlage für Weiterbetrieb oder Stilllegung.
OptimierungIdentifikation von Rationalisierungspotenzialen.Roadmap zur Konsolidierung und Modernisierung.
Umsetzung und MonitoringUmsetzung der Massnahmen und kontinuierliches Monitoring des Portfolios.Laufende Aktualisierung und Anpassung des Portfolios.

Unternehmen ziehen aus dem Applikationsportfolio-Management (APM) folgende Vorteile: 

  • Kosteneinsparungen: Reduzierung der Betriebskosten durch Stilllegung unnötiger Applikationen.
  • Bessere Entscheidungsgrundlage: Klare Datenbasis für Investitionsentscheidungen und IT-Strategien.
  • Erhöhte Agilität und Flexibilität: Schnellere Anpassung an Marktveränderungen und neue Technologien.
  • Transparenz und Kontrolle: Überblick über den gesamten Applikationsbestand und deren Lifecycle.

Bei der Implementierung des Applikationsportfolio-Management (APM) stehen unternehmen for nachfolgenden Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

HerausforderungLösung
Unvollständige DatenRegelmässige Inventarisierung und automatische Erfassungstools
Widerstand gegen VeränderungenEinbindung der Fachabteilungen und klare Kommunikation des Nutzens
Komplexe SystemlandschaftEinsatz von Portfolio-Analysetools und Heatmaps
Fehlende PriorisierungBewertung nach klar definierten Kriterien (Kosten, Nutzen, Risiko)

Applikationsportfolio-Management ist ein wesentlicher Bestandteil der IT-Strategie und ermöglicht es Unternehmen, ihre Applikationslandschaft effizient und kostengünstig zu verwalten. Durch den Einsatz bewährter Methoden und Prozesse können Redundanzen reduziert, Sicherheitsrisiken minimiert und die IT optimal an den Geschäftszielen ausgerichtet werden. APM trägt dazu bei, die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens zu stärken und langfristig Wettbewerbsvorteile zu sichern.